Erste FKK Erfahrung und Fragen


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Geschrieben von Andrea und Chris am 30. Dezember 2000 14:11:26:

Hallo,

während unseres diesjährigen Sommerurlaubs in Südfrankreich haben wir unsere erste "kurze" Erfahrung mit FKK-Urlaub gemacht.

Uns würde interessieren, wie eure ersten Erfahrungen waren?
War es euch auch zunächst peinlich oder wusstet ihr auch am Anfang nicht wie ihr euch verhalten solltet?
Auch wüsten wir gerne wie "absolut" die Nacktheit (z.B. in Geschäften) in anderen FKK-Geländen ist oder wie sieht es so mit der Alterszusammensetzung bei anderen FKK-Anlagen und FKK-Campingplätzen aus? Auch ist das als Mann ja nicht immer ganz einfach.
Vielleicht kann man das ja allgemein beantworten? Uns interessieren vor allem Anlagen in Südfrankreich oder Korsika.
Auf welchen Anlagen kann man dort mehr jüngeres Publikum antreffen?

Aber hier zunächst unsere Erfahrung: Das es überhaupt dazu kam war ein Zufall. Wir kamen mit dem Auto nach einer langen Nachtfahrt im Rousillon-Languedoc an. Die Suche nach einem Hotel war aber (Frankreich im August!) extrem schwierig.
Schließlich entschieden wir auch bei einer der zahlreichen FKK-Ferienanlagen nachzufragen. Dies hatten wir zuvor vermieden, da wir beide eher weniger FKK begeistert waren. Andrea macht zwar immer Oben-ohne und am heimischen Baggersee haben wir beide auch schon ganz-ohne gemacht, aber der Gedanke zumindest am Tag ständig nackt zu sein behagte uns nicht so sehr. Aber in der Not frist der Teufel bekanntlich Fliegen und wir hatten auch bei der ersten Anlage sofort Erfolg.

Wir kamen dort an und sahen schon die ersten FKK-Hinweisschilder. Auf dem Parkplatz vor dem Hotel lief uns dann der erste Nackte über den Weg. Auf dem Weg zur Rezeption am Hauptplatz -uns war schon etwas komisch zumute bekleidet über das Gelände zu laufen- begegnete uns dann niemand mehr. Das lag wohl daran, dass Mittagszeit war. In der Rezeption befand sich nur eine ältere Frau. Wir fragten ob ein Appartement frei wäre, was sie bejahte.
Da wir beide uns mit dem Gedanken an FKK immer noch nicht recht anfreunden konnten, standen wir zunächst etwas unschlüssig herum. Andrea fragte schließlich -obwohl wir es uns denken konnten, wir hatten ja bereits die Schilder gesehen- wie es denn mit der FKK-Pflicht aussehen würde.
Die Frau reagierte darauf, wie wir fanden etwas ungehalten, aber unser Französisch ist nicht so gut, dass wir alles verstanden hätten was sie sagte. Dabei zeigte sie auf ein weiteres Hinweisschild vor der Tür, auf dem auf französisch stand, dass dies ein FKK-Gebiet ist und man sich entsprechend verhalten sollte. Sie drückte uns zum Abschluss ein Zettel mit Verhaltenshinweisen auf Deutsch in die Hand.
Wir entschieden uns dann zunächst für die drei Tage Mindestaufenthalt zu bleiben.

Nachdem wir in unser Appartement eingezogen waren, schliefen wir dann erst einmal bis Abends und gingen dann -es war schon dunkel- angezogen (laut Handzettel war das ja zulässig) zum Essen in eine Pizzeria auf dem Gelände.

Aber dann kam der nächste Morgen. Zunächst mussten wir uns etwas zum Frühstück besorgen. Da Andrea sich nicht traute, bin ich schließlich los gegangen natürlich unbekleidet.
Das war für mich schon ein extrem seltsames Gefühl, so völlig nackt zunächst durchs Haus und dann durch die Gassen zwischen den Häusern zu laufen. Da ich zunächst keinem begegnete, hielt sich die Peinlichkeit in Grenzen. Gleichzeitig wurde ich ,schließlich auf Hauptweg angelangt, auch ein bisschen Nervös darüber, ob die Nacktheit wirklich so ausnahmslos gelebt wird. Ich war mir vor allem darüber nicht sicher, wie das denn in den Geschäften ist. Ich konnte mir bis dahin eigentlich nicht vorstellen, dass die Leute dort alle nackt sind.

Ich kam schließlich am Hauptplatz an (es waren immer noch keine anderen Gäste zu sehen) und ging in die kleine Bäckerei. Dort stand nur eine junge Frau hinter der Theke. Es war mir schon extrem peinlich so völlig nackt mit hin und her wackelndem Penis auf sie zuzugehen und meine Bestellung aufzugeben. Ich glaube sie bemerkte meine Verlegenheit, was bei meinem roten Gesicht sicher keine Schwierigkeit war. Sie wurde daraufhin aber selber etwas verlegen. Ich war froh wieder draußen zu sein.
Als nächstes ging in den Supermarkt, hier waren endlich auch andere Gäste, aber nicht alle ganz nackt: Einige waren aber nur mit einer Hose oder ein Tuch um die Hüften bekleidet.
So langsam gewöhnte ich mich daran ohne Kleidung herumzulaufen, auch wenn mir immer noch etwas komisch zumute war. Aber ich habe es überlebt.

Als wir nach dem Frühstück zum Strand gingen, wickelte sich Andrea zuerst noch etwas verschämt ein Handtuch um. Am Strand haben wird dann beide FKK gemacht und sind auch am Strand nackt spazieren gegangen, was Andrea und auch mich am Anfang eine ziemliche Überwindung gekostet hat.
Später sind wir aber beide -auch in der Anlage- fast nur noch nackt herumgelaufen.

Wir haben die Vorteile relativ schnell schätzen gelernt. Sich keine Gedanken mehr über Kleidung machen zu müssen und Licht, Luft und Sonne den ganzen Tag am Körper zu spüren ist schon angenehm. Auch fanden wir es einfach bequem, morgens nur kurz zu duschen und dann sofort rausgehen zu können. Auch am Strand entfällt ja das lästige an und ausziehen, wenn man mal kurz etwas trinken gehen will oder zum Appartement zurückgeht.

Nicht so toll fand wir es die ganze Zeit über in den Geschäften, oder bei der Rezeption vor den angezogenen Angestellten nackt herumzulaufen. Da haben wir uns -mit Ausnahme der Strand- oder der Poolbar- meistens doch zumindest untenherum bedeckt.

Auch fanden wir, dass von anderen Gästen -zum Teil auch von den Angestellten- schon ziemlich gekuckt wird. Wir hätten das nicht erwartet, denn eigentlich sollte in einer FKK-Anlage der Anblick nackter Menschen nicht mehr weiter interessant sein. Vielleicht kam uns das aber auch nur so vor? Das hat uns auch nicht so extrem gestört, wir schauen uns ja auch beide attraktive Männer oder Frauen an. Auch mag das entweder daran gelegen haben, dass wir Neuankömmlinge waren oder weil wir zu den jüngeren Gästen gehörten. Ansonsten waren nur eine Hand voll jüngere Familien mit Kindern, überwiegend aber eher ältere Leute dort.

So dass waren unsere ersten FKK-Erfahrungen. Wir würden uns freuen, wenn ihr auch mal eure Erfahrungen schildert oder/und unsere obigen Fragen beantwortet.

Andrea+Chris

P.S. Wir sind dann doch nach 3 Tagen in ein "normales" Hotel gewechselt. Haben hinterher im Vergleich aber die Nachteile um so stärker empfunden. Im nächsten Jahr wollen wir mal ein paar Tage länger in einem FKK-Gelände oder auf einem FKK-Campingplatz in Südfrankreich oder Korsika verbringen.





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