Re: Paradise lost


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Geschrieben von Axel am 06. Juni 2000 02:21:05:

Als Antwort auf: Re: Paradise lost geschrieben von Peter Pan II am 05. Juni 2000 07:01:21:

>Kannst du mir soweit folgen, dass dieser Mensch ein pädosexueller Mädchenliebhaber ist? Kannst du mir weiterhin soweit folgen, dass seine Umwelt ihn massiv dafür verdammt und zum Teufel stilisiert hat? Kannst du dann nicht auch verstehen, dass so etwas dabei herauskommen kann?

Leider ist es in Südamerika in den letzten Jahren immer wieder vorgekommen, das Geschäftsleute Killer beauftragt haben, die Straßenkinder in der Nähe ihres Ladens umzulegen. Schließlich ist es nicht gut fürs Geschäft, wenn zum Beispiel bettelnde Kinder vor der Tür sitzen. Ich glaube diesem Kindermörder nicht, was er da erzählt. Dahinter steht wohl eher ein knallhartes wirtschaftliches Interesse.
Mit Pädosexualität hat dies nicht gerade sehr viel zu tun. Auch wenn er nur Mädchen umgebracht hat, ist dies keinerlei Beweis dafür. Es hat schon Fälle gegeben, wo ein Mann kleine Mädchen ermordet hat, weil er etwas gegen das weibliche Geschlecht hat. Dies wurde (ich hoffe, die Vergangenheitsform stimmt) übrigens auch bei einigen Völkern praktiziert, da Frauen lediglich als Kriegermütter akzeptiert wurden. Damit wurden die "überflüssigen Frauen" gleich nach der Geburt ermordet.

>Verständnis für derartige Verbrechen habe ich übrigens nicht.

Das ist schlichtweg gelogen. Du hast selbst Dein Verständnis für diesen Kindermörder geäußert. Ich zitiere:
UND TROTZDEM verstehe ich, wenn ich mir die Welt, so wie sie heute ist, ansehe, den peruanischen 130-fachen Kindermassenmörder, der völlig verwirrt in den kleinen Mädchen die Jungfrau Maria gesehen hat und der Ansicht war, er müsse die noch 'reinen' Kinder umbringen, nämlich um: Ihnen diese Welt zu ersparen (Quelle: Vernehmungsprotokoll der peruanischen Polizei). Klar gehört der Typ in's Irrenhaus, aber: Ich verstehe ihn, diese Welt ist so entsetzlich schrecklich. Wir leben alle in der Hölle.

>>Soll sich hier etwa jeder auf irgendeine (angebliche) Erscheinung berufen können, um jedes beliebige Verbrechen begehen zu können?
>Du versuchst, mir das Wort im Munde herumzudrehen und implizierst, ich plädierte dafür, so etwas zukünftig zu erlauben, oder wie?

Sorry, aber für so blöd halte ich nun wirklich niemanden. Ich habe nur etwas dagegen, daß sich derartige Verbrecher auf irgendwelche (angebliche) Erscheinungen berufen können. Dann heißt es ja automatisch, daß hinter dem Verbrechen noch ein ganz anderer Schuldiger steckt, den man gleich mitverurteilen müßte.
In diesem Fall natürlich wieder mal das Christentum...
Wer dreht hier eigentlich wem das Wort im Mund herum???

>>>Klar gehört der Typ in's Irrenhaus.
>Das ist härter als Knast, kommt man schwerer wieder raus, ok? Du hattest diesen meinen Quote in deinem Text und tust ein paar Zeilen weiter so, als hätte ich gesagt, er soll frei rumlaufen und weitermachen. Danke. Nett von dir, dass du dich selbst tendenziöser Lügerei überführt hast.

Ich habe Dir NICHT unterstellt, daß Du für die Freiheit eines derartigen Verbrechers bist.
DU HAST DEIN VERSTÄNDNIS GEÄUSSERT, NICHT ICH!!!
Also, wer ist hier der Lügner???

>>Willst Du etwa sagen, der Mann ist unschuldig (weil nicht zurechnungsfähig)...
>Stell dir vor. Ganz genauso ist es. Gerichtlich festgestellt. Was sachste nu?

Ich hoffe nur, der Mann kommt aus der Irrenanstalt nie wieder raus. Ganz nebenbei scheißt Du doch auf Gerichtsurteile, wenn mal wieder ein Pädosexueller verurteilt wird...

>>und das Christentum schuldig für seine Verbrechen...
>Hab' ich nicht gesagt, sondern du. Hat sich dir offensichtlich aufgedrängt. Ich meine: Ja, du hast da wohl recht, aber grundsätzlich ist das Problem die totale Verdammung der Pädosexualität, und an dieser Verdammung beteiligen sich das Christentum, aber auch andere Religionen begeistert. Ob das Christentum ursächlich für diese Verdammung ist? Ich weiß nicht. Könnte aber sein. Vor dem Christentum war, in der Antike, Pädosexualität nämlich harmonisch in die Gesellschaft integriert, das änderte sich dann, mit dem Siegeszug der Christen, zuerst in Rom.

Was denn nun? Hat sich die Sache mir nur so aufgedrängt? Oder habe ich Recht? Beides gleichzeitig paßt nicht so gut zusammen. Oder stimmt das mit dem aufgedrängt schon, aber zufällig habe ich damit auch Recht?

>Ich glaube an den Menschen. Ich glaube daran, dass auf einer Welt, in der die Menschen sich gegenseitig mit Liebe, Verständnis und Güte begegnen und sich vor allem so akzeptieren, wie die Natur / der Schöpfer sie jeweils eben geschaffen hat, keine Verbrechen mehr existieren werden.

Geht mir auch so. Leider werde ich von der Realität immer wieder enttäuscht. Und durch schön formulierte Sätze wird sich daran nichts ändern.

>Nichtsdestotrotz bin ich in jeder Weise dafür, Menschen wie den peruanischen Massenmörder, so sie leider existieren, zu fangen und, wenn nötig, für immer wegzusperren, nämlich um: die Gemeinschaft vor ihnen zu schützen.

Genau!

>Du machst es dir leicht, du verurteilst ihn einfach als Monster aus der Hölle. Warum? Damit du nicht darüber nachdenken musst, wie aus einem Baby so etwas werden konnte. Warum willst du nicht darüber nachdenken? Weil du dann etwas ändern müsstest, bei dir und deiner Gedankenwelt. Warum willst du das nicht? Weil es offensichtlich recht bequem ist, einen Fussabtreter zu haben, auf dem man seinen ganzen Hass abladen kann.

Absoluter Quatsch. Natürlich mache ich mir Gedanken darüber. Jeder, der Verbrechen nur einfach durch Strafe verhindern will, wird scheitern. Bestes Beispiel sind die USA, wo es in einigen Staaten immer noch die Todesstrafe gibt, dies aber offensichtlich kaum einen Mörder von seine Tat abschreckt. Wenn Drogensüchtige in den Knast gehen (was im Einzelfall durchaus richtig sein mag), aber nichts dagegen unternommen wird, daß jemand dieses Zeug nimmt, ist das nur ein weiterer Beweis dafür, daß Strafen alleine KEIN wirksames Mittel sind.

>P.S. Die wahre Ursache für *jedes* Verbrechen ist Hass. Und was ist Hass? Die Abwesenheit von Liebe, Verständnis und Güte.

Sorry, aber um einen Mord zu begehen, reicht es leider bei vielen Menschen aus, etwas Geld in die Hand zu bekommen. Dazu muß man sein Opfer nicht Hassen, es muß einem "nur" egal sein.
Deine Definition von Haß ist eigentlich die für Gleichgültigkeit. Haß bedeutet nicht nur, keine Liebe, Verständnis und Güte zu empfinden (dies ist allerdings die Bedingung für Haß). Haß bedeutet auch, daß man jemandem schaden WILL. Allein dadurch, daß ich für jemanden keine Liebe, kein Verständnis und keine Güte aufbringe, hasse ich ihn noch nicht. Haß ist noch viel schlimmer.
Da Du offensichtlich etwas gegen das Christentum hast, kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen: Jesus hat seinen Jüngern aufgetragen, zu verzeihen und nicht zu bestrafen oder gar zu hassen. Diese Forderung ist sehr schwer zu erfüllen. Für mich bedeutet sie, daß ich anderen so viel Leid, wie unbedingt nötig zufügen darf.
Beispiel: Wenn mich jemand auf der Straße überfällt (leider schon durch einige Typen mit ganz besonders kurzen Haaren praktiziert), darf ich mich wehren (also denen auch eine reinhauhen). Das berechtigt mich aber noch lange nicht dazu, am nächsten Tag mit meinen Freunden aufzutauchen, um die Typen zusammenzuschlagen.




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